Der Machanismus der Stoßwellenwirkung wird derzeit noch erforscht und ist bisher nur teilweise verstanden. Die physikalischen Hauptparameter bei der Behandlung orthopädischer Beschwerden sind die Druckverteilung, die Energieflussdichte und die Gesamtschallenergie. In Studien wurden Effekte auf die Gefäßneubildung, die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und Modifikation der Innervation nachgewiesen.
Die Stoßwellentherapie findet beispielsweise bei folgenden Beschwerden Anwendung: Fersensporn, Plantarfasziose, Plantarfasziitis, Achillodynie ('Achillessehnenschmerz'), Epikondylitis ('Tennisarm', 'Golferarm'), Schulterschmerz, Rotatorenmanschettendegeneration, Subacromialsyndrom, Kalkschulter / Tendinitis calcarea, Jumpers Knee, Patellaspitzensyndrom, Ligamentose der Patellasehne.
Die Lokalisierung des Zielgewebes erfolgt mittels Ultraschall. Nach bequemer Lagerung wird die erforderliche Energiedosis, Frequenz und Fokustiefe gewählt und die Stoßwelle mit einem Gel als Ankopplungsmittel appliziert. Die Behandlung dauert einige Minuten. In der Regel ist ein schmerzlindernder Soforteffekt spürbar.
In der Regel sind mindestens drei Behandlungen notwendig. Manchmal werden noch ein bis zwei weitere Sitzungen erforderlich.
Es gibt drei Haupttechniken der Stoßwellenerzeugung: Elektrohydraulisch, elektromagnetisch und piezoelektrisch. Die piezolelektrische Technik beinhaltet eine große Anzahl von Piezokristallen (über 1000), die in einer elliptischen Form angeordnet sind. Durch eine elektrisch induzierte Entladung ensteht ein Druckpuls, der im Fokus zu einer Schockwelle ansteigt. Die Anordnung der Kristalle sorgt für eine präzise Selbstfokussierung der Wellen auf das Zentrum und eine definierte, extrem präzise Energiedosis.
Die Stoßwellenbehandlung ist in der Regel gut verträglich. Es gibt Einschränkungen: Über Wachstumsfugen zum Beispiel darf die Stoßwellentherapie nicht und bei Gerinnungsstörungen nur mit äußerster Vorsicht angewandt werden.
Bei Berücksichtigung der bekannten Kontraindikationen (zum Beispiel Wachstumsfugen oder relevante Gerinnungsstörungen) handelt es sich um eine äußerst verträgliche Therapieform.
Zu einer wirksamen Stoßwellentherapie gehört eine tolerierbare leichte Schmerzhaftigkeit wie durch winzige Nadelstiche. Die Behandlungsintensität wird fortlaufend an die Rückmeldung des/der behandelten Patienten/in angepasst.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die Behandlung der Plantarfasziose. Die Behandlungen aller anderen Indikationen sind Privatleistungen.